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Die Glioblastome: Klinik, Pathologie und Genetik

Prof. Dr. Paul Kleihues, Universität Zürich
im Rahmen des Dies academicus des Fachbereichs Medizin mit Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Referenten
am 11. November 2013

Trotz signifikanter therapeutischer  Fortschritte hat das Glioblastom bis heute eine sehr ungünstige Prognose. Hauptgründe dafür sind die Motilität der Tumorzellen mit diffuser Infiltration des Hirngewebes und die ausgeprägte genomische Instabilität. Die gezielte Intervention spezifischer Signalwege ist bis heute ohne Erfolg geblieben.  Die grosse Mehrzahl der Glioblastome (etwa 90%) manifestiert sich bei älteren Patienten nach sehr kurzer Anamnese de novo, ohne den Nachweis einer weniger malignen Vorläufer-Läsion (primäres Glioblastom). Sekundäre Glioblastome entwickeln sich über längere Zeit aus niedrig-gradigen oder anaplastischen Astrozytomen. Diese sekundären Glioblastome treten bei 15 Jahren jüngeren Patienten auf, sind bevorzugt frontal lokalisiert, weniger nekrotisch, und haben eine wesentlich bessere Prognose. Genetisch sind sie charakterisiert durch eine IDH1Mutation, die in primären Glioblastomen fehlt. Sie haben ein ‚proneurales‘ Expresssions-Profil mit Hypermethylierung zahlreicher Gene.

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