Das IZNF fördert die Neurowissenschaften am Standort Frankfurt mit dem Ziel, diese in Forschung und Lehre zu wissenschaftlicher Exzellenz auszubauen.
Die Erforschung von Aufbau, Funktionen und Erkrankungen des Gehirns stellt eine der größten biomedizinischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar.
Die Neurowissenschaft bildet in Frankfurt traditionell einen Forschungsschwerpunkt von hoher Sichtbarkeit und bietet exzellente Voraussetzungen, um sich diesen Anforderungen zu stellen.
Die Frankfurter Neurowissenschaften zeichnen sich aus durch einen vertikalen Forschungsansatz von den Ebenen Molekül und Zelle zu Zellverband, System, Verhalten und Kognition und umgekehrt.
Neurowissenschaft ist ein disziplin-übergreifendes Fach. Ihr Repertoire reicht von der Molekularbiologie und Proteomforschung über die systemischen Neurobiologie und die kognitiven Neurowissenschaften bis hin zur klinischen Forschung. Erfolgreiche neurowissenschaftliche Forschung lebt von einer Kombination der unterschiedlichen Betrachtungsebenen und methodischen Ansätze.
Das IZNF ist ausgesprochen interdisziplinär und fachbereichsübergreifend angelegt. Es schließt die Neuropsychologie ebenso ein wie die tierexperimentelle Neurowissenschaft im Bereich von Biologie und Medizin, die klinischen Neurowissenschaften und die theoretischen Neurowissenschaften.
Es fördert die langfristige Kohärenz der neurowissenschaftlichen Aktivitäten an den verschiedenen Frankfurter Standorten.
Was bedeutet „vertikaler Forschungsansatz“?
Der vertikale Forschungsansatz trägt der Tatsache Rechnung, dass molekulare und zelluläre Mechanismen komplexe Hirnfunktionen einschließlich der Kognition tragen, dass aber auch umgekehrt komplexe Hirnfunktionen die zell- und molekularbiologische Ebene beeinflussen können. Dies gilt auch für krankhafte Veränderungen des Gehirns, wie etwa bei Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer.
Auf diesem Wege gewonnene Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung haben wichtige Konsequenzen für andere wissenschaftliche und industrielle Lebensbereiche. Voraussetzung für eine solche translationale „Verwertung“ ist ein umfangreiches und anspruchsvolles Repertoire an Forschungsansätzen, das von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Forschung reicht.
Innerhalb des Frankfurter Schwerpunkts werden modernste zell- und molekularbiologische Verfahren eingesetzt, einschließlich der Generierung genetisch veränderter Versuchstiere und molekularbiologisch ausgerichteter humangenetischer Forschungsansätze. Analysen komplexer Hirnfunktionen werden sowohl mit modernen elektrophysiologischen Methoden durchgeführt als auch mittels moderner Imaging-Verfahren innerhalb des neu eingerichteten „Brain Imaging Centers“ im Campus Niederrad. Sie finden ihre Fortsetzung in psychologischen Ansätzen zur Aufklärung der Entwicklung und Pathologie kognitiver Prozesse sowie der Modellierung komplexer Hirnfunktionen.