LOEWE-Schwerpunkt „Center for Personalized Translational Epilepsy Research“
Die hessische Landesregierung fördert den LOEWE Schwerpunkt, bei dem das Epilepsiezentrum am Universitätsklinikum Frankfurt federführend ist, mit 4,7 Mio Euro im Zeitraum von 2018 bis 2021.
Epilepsien stellen eine pathogenetisch und klinisch heterogene Gruppe von Erkrankungen dar, für die nur relativ unspezifische und symptomatisch wirksame Therapien verfügbar sind. Viele Patienten werden nicht anfallsfrei oder leiden unter behandlungsbedingten Nebenwirkungen. Zur Verbesserung des Therapieerfolges ist eine personalisierte und nach Möglichkeit krankheitsmodifizierende, statt nur symptomatische Behandlung erforderlich.
Ziele der beteiligten Wissenschafter und Wissenschaftlerinnen in den kommenden Jahren sind die Identifikation und Validierung epilepsierelevanter Krankheitsfaktoren, deren therapeutische Modifikation sowie die Identifikation und Validierung von Biomarkern von Epilepsie und Epileptogenese. Diese Ziele sollen mit modernsten molekularbiologischen, klinischen und experimentellen neurowissenschaftlichen Methoden erreicht werden, die dem LOEWE-Forschungsverbund „CePTER“ zur Verfügung stehen.
Sonderforschungsbereich 1080 „Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuralen Homöostase“
Im SFB „Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuralen Homöostase“ kooperiert im Rahmen des Forschungsverbunds rhine-main neuroscience network = rmn² die Goethe-Universität mit der Universität Mainz und dem Frankfurter Max Planck-Institut für Hirnforschung sowie dem Mainzer Institut für Molekulare Biologie. Forschungsgegenstand ist die Fähigkeit des Nervensystems, einen ausgewogenen und stabilen inneren Zustand („Homöostase“) zu erhalten, während es sich ständig mit einer sich verändernden Umwelt auseinandersetzen muss. Ziel ist es, die Bedeutung homöostatischer Mechanismen für den menschlichen Organismus und insbesondere für das erkrankte Nervensystem besser zu verstehen. Für eine erste Periode von 4 Jahren stellte die DFG 2012 9,3 Millionen Euro zur Verfügung. Für eine zweite Laufzeit von 4 Jahren wurden 2017 erneut 12 Mio Euro bewilligt. Sprecherin des SFB ist Prof. Amparo Acker-Palmer.
Sonderforschungsbereich 1193 „Neurobiologie der Resilienz“
Der Sonderforschungsbereich 1193 „Neurobiologie der Resilienz“ wurde im Juli 2016 eingerichtet und wird mit 12,1 Mio Euro für eine erste Periode von 4 Jahren gefördert. Im Rahmen des rhine-main neuroscience network untersuchen Frankfurter und Mainzer Neurowissenschaftler gemeinsam, welche Vorgänge im Gehirn dazu befähigen, sich gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress und belastenden Lebensereignissen zu schützen. Konkret wollen die beteiligten Wissenschaftler die Mechanismen der Resilienz – eine Art „seelische Widerstandskraft“ – erforschen und verstehen.
Schwerpunktprogramm 1926 „Next Generation Optogenetics“
Das DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1926 zielt auf die Entwicklung neuartiger optogenetischer Werkzeuge für den Einsatz in der Neuro- und Zellbiologie. Das SPP 1926 wurde 2015 genehmigt, und die geförderten Projekte wurden im Frühjahr 2016 ausgewählt. Sprecher des Programms ist Prof. Alexander Gottschalk, Frankfurt. 13 Projekte, die größtenteils kollaborativ sind, umfassen insgesamt 27 Labore, die gemeinsam das SPP 1926 für die nächsten 3 Jahre bilden werden. Ziel des Teams ist es, genetisch kodierte oder adressierbare, lichtgesteuerte Proteine oder Moleküle in heterologe Zellen, Gewebe oder ganze Tiere einzubringen, um eine zeitlich präzise und weitgehend nicht-invasive Kontrolle der molekularen, zellulären oder Netzwerkaktivitäten zu ermöglichen.
Schwerpunktprogramm 2041 „Computational Connectomics“
Das Gehirn ist ein komplexes Netzwerk aus Milliarden von Nervenzellen, das die Grundlage unserer kognitiven Fähigkeiten ist. Die Struktur dieses Netzwerks zu verstehen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Verständnis seiner Funktion. Das Gebiet der Neurowissenschaften ist nun im Zeitalter der Connectomics angelangt, deren ultimatives Ziel es ist, eine umfassende Beschreibung der Verschaltung aller Komponenten des Gehirns zu gewinnen. Das von Prof. Dr. Jochen Triesch geleitete Schwerpunktprogramm soll dieses neue Gebiet von der mathematischen Seite aus stärken. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von Rechenmodellen und Theorien, um die Messdaten beschreiben und erklären zu können. Wie funktionieren die Verknüpfungen im Gehirn genau? Welche Nervenzellen und welche Hirnareale reden miteinander? Weitere Schwerpunkte sind der Aufbau von automatisierten Analysetechniken, die das Erfassen solcher Daten erleichtern, sowie die Verwaltung und der Austausch der Daten.