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Clockwork Blue – Die Uhr in unserem Kopf

Prof. Dr. Jörg Stehle, Dr. Senckenbergische Anatomie, Universitätsklinikum Frankfurt
am 27. Mai 2019

Leben auf unserer Erde wird vom wiederkehrenden 24-Stunden-Rhythmus aus Helligkeit und Dunkel maßgeblich bestimmt. Einen entscheidenden evolutionären Vorteil stellte deshalb das Vorhersehen von sich wiederholenden  Ereignissen mit einer 24h-Zyklusdauer dar. Auch beim Menschen hat sich deshalb eine innere Uhr entwickelt, die mit erstaunlicher Präzision in einem circadianen (circa: ungefähr, dies: Tag) Rhythmus tickt. Allerdings muss diese innere Uhr tagtäglich ein wenig nachgestellt werden, um dem physikalisch exakten, 24 Stunden lang andauernden Tag-Nacht Wechsel zu entsprechen, was im Regelfall durch Licht bewirkt wird. Mit Phänomenen um den Mechanismus und die Funktion der inneren Uhr sowie deren Beeinflussbarkeit, aber auch den Auswirkungen von Störungen beschäftigt sich die Chronobiologie. Die circadiane Uhr sitzt in einem kleinen Kerngebiet in unserem Zwischenhirn und basiert auf einem molekularen recht einfachen Regelkreis. Anpassungen, aber auch Störungen dieses Uhrwerkes in unserem Gehirn beeinflussen unser tägliches Leben und führen zu zum Teil erheblichen, auch gesundheitlichen Konsequenzen. Das Verständnis der Funktionsweise chronobiologischer Vorgänge in unserem Körper zeigt deren fundamentale Bedeutung für unser tägliches Leben auf und erkennt Möglichkeiten, aber auch Gefahren, die durch das Beeinflussen der circadianen Uhr entstehen.

 

 

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